Das Genfer Kammerorchester (L‘Orchestre de Chambre de Genève) zeichnet sein leidenschaftlicher Einsatz für renommierte Genfer Komponisten wie Ernest Bloch, Frank Martin, Emile Jaques-Dalcroze, Xavier Dayer oder auch Michael Jarrell aus.
Die Cellistin Estelle Revaz, seit der Saison 2017-2018 Wahl-Genferin und Artist in Residence beim Genfer Kammerorchester, hat ihre erste CD mit dem Titel CANTIQUE Konzertwerken von Schweizer Komponisten gewidmet (Schelomo von Ernest Bloch sind darauf zu hören und die Ersteinspielung des Konzerts Pitture von Andreas P üger). Für ihre CD BACH & FRIENDS, die Johann Sebastian Bachs berühmte Suiten für Violoncello solo in den Dialog mit Werken bedeutender Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts setzt, betraute sie den Genfer Komponisten Xavier Dayer mit einer neuen Komposition Cantus II für ihr Instrument.
Die Idee lag natürlich nahe, Frank Martins Werke für Cello und Orchester im Rahmen von Estelle Revaz‘ Residenz beim Kammerorchester aufzunehmen, insbesondere, da Arie van Beek, Generalmusikdirektor des Orchesters, die Verbindung zwischen den Schweizer Ursprüngen des Komponisten und seiner Heimat Holland herzustellen vermochte. Ebenso lag es nahe, eine Komposition von Xavier Dayer mit diesem Programm in Verbindung zu bringen. In der Tat war die Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten und der Solistin um das Stück Cantus II für Solocello sehr fruchtbar, die internationale Strahlkraft von Xavier Dayer weitere Legitimation für diese einzigartige Kombination.
"Angeregt durch Estelle Revaz (der dieses Werk gewidmet ist) großzügiges
und gleichzeitig würdevolles Cello wird die Partitur Lignes d'Est so
tief wie kommunikativ eingeatmet. Bemerkenswert orchestriert und von
Arie van Beek dirigiert, verbindet sie die dramatischen Projektionen mit
einer unglaublichen Natürlichkeit."
Le Monde, Januar 2021
"Das "Konzert für Violoncello und Orchester" und die "Ballade für Violoncello und Kammerorchester". In beiden Konzerten können wir das Talent der Interpretin ermessen, die ergreifende Lyrik, den meditativen Ton, die von Beginn der ersten Takte des Konzerts an zum Ausdruck kommen, aber auch die Teils raue, hölzerne und kraftvolle Vitalität, welche die spannungsreichen Passagen durchdringt. Estelle Revaz' Vertrautheit mit diesem Repertoire springt ins Ohr; man empfindet bei jedem Takt eine Nähe, die ihren Interpretationen ein schönes Fundament gibt."
La Tribune de Genève, Februar 2021
"Estelle Revaz erweist sich als exzellente Interpretin, nicht nur in der Qualität ihres Klangs, sondern vor allem in der Darstellung, die ihre Interpretation ausserordentlich lebendig macht. Begleitet wird sie von Arie van Beek und seinen Genfer Orchestermusikern, ebenso warmherzig wie präzise."
Classica, April 2021
"Martins 1967 von Pierre Fournier und dem Basler Kammerorchester unter Paul Sacher uraufgeführtes Cellokonzert ist dieser Neuaufnahme hoch intensiv, virtuos und nuancenreich. Wunderschön gelingt Estelle Revaz der langsame Satz, und den sehr rhythmischen dritten spielt sie mit großer Virtuosität. Das Orchester unter Arie van Beek begleitet engagiert und kraftvoll, mit einer fabelhaft transparenten Sonorität. Auf das in seiner Grundstimmung eher heitere Cellokonzert folgt die dunkler gefärbte, epische Ballade, in der Revaz sich sehr stark einbringt, um sowohl das Nachdenkliche wie auch das Aufgewühlte zu Gehör zu bringen. Sie gibt der Musik gegen Schluss auch etwas Drängendes, so dass die Interpretation durchgehend sehr spannungsvoll ist." Remy Franck
"Frank Martin, der musikalische Autodidakt und Individualist, verbindet in seiner Musik die spröde Schönheit und Sachlichkeit des Genfer Calvinismus mit wunderbarer Lyrik und Melodik. Genau in diesem Spannungsfeld setzt Estelle Revaz ihre Interpretation des Cello-Concertos und der Ballade an.
Es gelingt ihr anstandslos, beide Pole nahtlos zu verknüpfen, indem sie den rhapsodischen Charakter von Martins Musik unterstreicht, die gelegentlichen klanglichen Schärfen jedoch nicht überbetont.
Estelle Revaz tut dies in einem schönen Dialog, in einem wahren Gedankenaustausch mit dem Orchestre de Chambre de Genève, wo sie Artist in Residence ist. Solistin und Orchester musizieren in einer zupackenden Art, mit grosser Intensität – besonders in der Ballade. Dabei wird der Bogen nie überspannt, gerät der stets unterschwellig melancholische Grundton nie zu plakativer Sentimentalität.
Sehr spannend ist auch die Interpretation von Lignes d’Est des Genfer Komponisten Xavier Dayer, Jahrgang 1972. Lignes d’Est ist ein Wortspiel mit dem Vornamen der Cellistin, der das Werk gewidmet ist.
Xavier Dayer stellt unterschiedliche parallele musikalische Linien in den Raum, die sich auf den Horizont zu bewegen und – anders als in der Geometrie – sich unterwegs schneiden und verknüpfen. Diese Bewegung zueinander hin, das Verschmelzen von Klängen gelingt Estelle Revaz und dem Orchestre de Chambre de Genève auf sehr natürliche und ansprechend kommunikative Art und Weise." Guy Engels
Pizzicato, Februar 2021
"Estelle Revaz – nach Studien in Paris und Köln mittlerweile eine international gefragte Solistin und Kammermusikpartnerin – gestaltet die farbreichen Celloparts der Werke souverän. Lyrik und blühende Kantabilität gelingen ihr ebenso wie temperamentvolle Attacken und subtil ausgehörte Pianissimi. Bereits mit den ersten, herrlich ausschwingenden Tönen der modalen Ur-Melodie nimmt sie uns „auf’s Angenehmste“ gefangen. Die nicht geringen technischen Anforderungen, die Martins Werke an Cellistenhände stellen – ausgedehnte Doppelgriffpassagen zu Beginn der Ballade, rasante Tonkaskaden im Finale des Konzerts –, meistert sie glänzend. Ihre Interpretation des Martin-Konzerts ist nachgerade ein Plädoyer für die Neuentdeckung dieses großartigen, völlig zu Unrecht wenig gespielten Werks."
Das Orchester, Juli 2021
"Frank Martins persönliche Sprache erblüht unter dem Bogen von Estelle Revaz, deren Spiel voller Farbe und Vielfalt ist - wie in der plötzlich dunkleren und schmerzhafteren Stimmung der zentralen Sarabande. Unterstützt wird sie durch eine sehr prägnante Leitung von Arie van Beek: Das Genfer Kammerorchester besticht durch die Qualität und Eleganz seiner Sektionen und die makellose Präzision der Bläser."
Diapason, Juni 2021
"Estelle Revaz extrem fokussiertes Cellospiel bildet über die ganze Spiellänge den kontinuierlichen roten Faden und zieht hinein in die dunklen Klangwelten dieser Aufnahme. Estelle Revaz Tongebung auf dem Cello ist typisch „französisch“, was letzlich ihrer Prägung durch ihr Studium bei Jérome Pernoo in Paris zu verdanken ist: Sie bevorzugt hier nach eigenen Bekunden eher das sprechende und weniger das singende Musizierideal. All das ist die denkbar beste Basis für viele feinsinnige Interaktionen. Die spielerischen Anforderungen, allein durch oft sehr kleine Intervallfolgen und vertrackte Doppelgriffpassagen müssen extrem sein – aber das wird von Estelle Revaz und diesem hellhörigen Orchester als Dialogpartner souverän."
Klassik Heute, Februar 2021
"Eine neue Stimme im Bereich des Cellos, eine klangvolle Persönlichkeit,
die die Ohren von den ersten Tönen an spitzen lässt. Mit Elan,
Sensibilität, aber nicht ohne Strenge gibt Estelle Revaz ihrem
Instrument eine Stimme, deren schimmernde, beißende, sanfte oder
klagende Sprache eine Kaskade unerwarteter und neuer Emotionen hervorruft."
Scènes Magazine, Februar 2021
"Die Verbundenheit der Solistin mit dem Ensemble, in dem sie drei Jahre lang Artist in Residence war, springt sofort ins Ohr. Ihre sensible Lesart, ihre Phrasierung, der großzügige und strahlende Klang ihres Cellos, das seinen Namen "Sonnenkönig" zu Recht trägt, sind wunderbar in der Interpretation des Konzerts von Xavier Dayer, das von rumänischer Folklore durchdrungen ist. Eine Weltpremiere, die schon jetzt ein Meilenstein ist."
Le Nouvelliste, August 2021
"Estelle Revaz spielt Frank Martins Konzert für Cello und Orchester und seine Ballade für Cello und Kammerorchester. Die Klangfarben sind sehr vielfältig und es ist die Gelegenheit für die junge Schweizer Cellistin, ihr ganzes Talent zu zeigen. Sie demonstriert ihr Talent auch in der helleren Ballade, die sehr strahlend ist. Sie ist auf dem Niveau ihrer illustren Vorgänger und man kann sich nur freuen, dass sie ihre großen Qualitäten in den Dienst von Frank Martin stellt, der in Frankreich nicht ausreichend gespielt wird. Eine sehr schöne CD zur Ehre der Schweizer Musiker!"
Utmisol, Juni 2021
"Eine meisterhafte Leistung! Eine herrlich aufregende CD und meisterlich aufgenommen."
Audiophile-Magazine, April 2021
"Estelle Revaz, ein Cello und eine Stimme. Ein Einklang im Ausdruck."
Femina, März 2021
"Estelle Revaz' Klang und Linie sind rein, das Spiel ist poetisch und führt uns in ferne Länder."
L'Education musicale, April 2021
"Dankbares Futter für Estelle Revaz’ warmen, blühenden Celloton und ihr ausgeprägtes Stilgefühl. Insgesamt höchst interessant klingende Botschaften aus unserem Nachbarland."
Aachener Zeitung, Januar 2021
"Mit ihrem sanften Spiel und ihrer makellosen Technik gibt Estelle Revaz eine wunderschöne Darbietung dieser melancholischen und teils meditativen Werke, ganz im Sinne Martins: nüchtern und schlicht.
Die subtile Begleitung von Arie van Beek und dem Genfer Kammerorchester, wird den Kontrasten in Klangfarbe, Rhythmus und Dynamik, die für die Musik des Schweizer Komponisten so charakteristisch sind, gerecht."
Klassiek Centraal, Februar 2021
"Estelle Revaz ist mal leidenschaftlich mal phantasierend, dabei durchaus betrachtend. All dies gelingt herausragend, insbesondere wenn man die Klangqualität der Aufnahme bedenkt."
MusicWeb International, Februar 2021
"Alle Stücke werden von Estelle Revaz und dem Genfer Kammerorchester mit Überzeugung und Begeisterung interpretiert. Das Timbre des Violoncellos ist in der gesamten Aufnahme großartig und die Solistin erreicht mit jeder Geste tiefsinnige Emotionen."
SHARPS & FLATIRONS, Februar 2021
"Estelle Revaz begibt sich in dieses Abenteuer des Wechsels zwischen konzentriertem Klangvolumen und raffinierten Linien mit einer bemerkenswerten Qualität der Phrasierung, einer großzügigen Klangfülle und ausgewogenen Tempi. Ihre einfühlsame Interpretation der Partitur ist sowohl in den feurigen als auch in den meditativen Passagen höchst lebendig. Arie van Beek und das Genfer Kammerorchester sind tadellose Begleiter. Die Ballade für Violoncello und Orchester aus dem Jahre 1949, die im gleichen zeitlichen Kontext wie das großartige Konzert für 7 Blasinstrumente entstanden ist, geht auf die Zeit zurück, in der Frank Martin eine siebenjährige Stelle als Professor für Komposition in Köln annahm, während er sich in den Niederlanden aufhielt. Deklamatorische Akzente zu Beginn und am Ende dieses fünfzehnminütigen Werks mit seinen rhapsodischen, frei gestalteten Wendungen erlauben es der Solistin, die beiden vom Komponisten definierten Eigenschaften mit kontrolliertem Gefühl und Nachdruck zu zeigen, wobei die „timbres“ des Orchesters ideal auf ihr Spiel abgestimmt sind.
Ergänzt wird das Programm Frank Martin durch die Weltersteinspielung des Cellokonzerts von Xavier Dayer mit dem Untertitel „Lignes d'Est“. Es wurde vom Genfer Kammerorchester für Estelle Revaz in Auftrag gegeben. Das Werk „Lignes d'Est“ besteht aus einem einzigen, etwas mehr als sechzehn minütigen Satz, in dem der Komponist darlegt, dass der Osten der Ort innerer Suche ist, bereichert von einer meditativen Dimension. Die Inspiration folgt fernen Reminiszenzen an die rumänische Folklore und lässt der Phantasie des Zuhörers mit subtilen und verzierten Momenten freien Lauf; ein Durchströmen, geprägt von einem persönlichen Stil, den Xavier Dayer mit lyrischen Passagen versieht, die das Tor zur Träumerei offen lassen. Das Violoncello zeichnet in diesem Zusammenhang sehr klare Linien, deren dramatischer Atem von Estelle Revaz (...) beredt bekräftigt wird.
Estelle Revaz fühlt sich in diesem schweizer Repertoire, das sie mit Überzeugung und Enthusiasmus darzubieten vermag, wie sie zu Recht hervorhebt, ganz zu Hause."
Crescendo, März 2021
"Ein Talent, Licht einzufangen: Estelle Revaz, hat der klassischen Musiklandschaft, im Alter von wenig mehr als 30 Jahren eindrucksvoll ihr Bild vermittelt, dies mit einer Energie, die den Bogen nicht überspannt."
Le Matin Dimanche, Januar 2021
TEASER JOURNEY TO GENEVA Estelle Revaz, Arie van Beek und dem Genfer Kammerorchester
1.
MARTIN - Konzert für Violoncello und Orchester - Final
8:40
2.
MARTIN - Ballade für Violoncello und Kammerorchester -